Quantcast
Channel: Kommentare zu: Neustart in der Stadt
Viewing all articles
Browse latest Browse all 10

Von: germi

$
0
0

@ 16 krümel und ein Lob der sachlichen Auseinandersetzung

Sie haben sich bemüht sachlich zu bleiben und das ist schon einiges wert. Vielleicht sind wir gar nicht so weit auseinander, wie Sie denken. Ich habe natürlich überhaupt nichts gegen Kontakt mit englischsprachigen Leuten, im Gegenteil. Ich habe nicht einmal etwas dagegen, wenn es hin und wieder zu Wortschatz-Vermischungen kommt. Stilistisch kann es ja sogar reizvoll sein, den eigenen Gedanken bisweilen durch treffende engl. Ausdrücke zu pointieren, zu veranschaulichen usw. Auch weiß ich, dass “alles im Fluss ist“, wie schon die Griechen sagten, also ständiger Veränderung unterworfen. Nur: Die Veränderung sollte nicht nur in e i n e Richtung gehen. In Frankreich, sagen Sie, bevorzugen Künstler Englisch. Mit Sicherheit eine sehr kleine Gruppe! Wie verhält sich die Gesamtbevölkerung dort und bei uns? Die Engländer, d.h. die englische Gesellschaft z.B. denkt so gut wie gar nicht daran, ihr Land irgendwelchen deutschen Einflüssen zu öffnen, geschweige denn der Sprache, die dort eher geringes Ansehen genießt, aus welchen Gründen auch immer. Dass die Deutschen hier das genaue Gegenteil tun, lässt sich ja wohl kaum bestreiten. Vielleicht liegt’s auch daran, dass die, sagen wir mal, Kulturprodukte anderer Länder weltweit immer stärker und geschickter vermarktet werden und z.B. in den jeweiligen (Groß)städten weitaus sichtbarer sind als das, was deutscher Herkunft ist (Harry Potter ist nur eines von Hunderten von Beispielen); und daran, dass die Deutschen die Überlegenheit der angelsächsischen Kultur, aber auch anderer Kulturen einfach akzeptiert und sich damit abgefunden haben. Wird auch wohl so sein! Ich bin allerdings nicht für Resignation. Wir könnten, wenn wir wollten, auch daran arbeiten und wieder kreativer werden und wir sollten unsere Sprache erst recht nicht aufgeben. Sie braucht unsere Hilfe so dringend wie noch nie. Wir sollten sie einfach wieder lieben lernen, gleichzeitig an ihr arbeiten und ebenfalls nach kurzen, treffenden Ausdrücken suchen, was oft möglich ist, wenn man sich die Mühe macht. Land und Sprache jedenfalls sehnen sich nach mehr Liebe, warum sollten wir es nicht einmal versuchen?


Viewing all articles
Browse latest Browse all 10

Latest Images

Trending Articles





Latest Images